Umbau zum stiftskemptischen Zucht- und Armenhaus
Im 18. Jahrhundert wurde die ehemalige Adelsburg zum stiftskemptischen Zucht- und Armenhaus umgebaut. Dort nahm 1775 ein überregional bekannt gewordener Prozess seinen Ausgang: Die als Landsteicherin inhaftierte Maria Anna Schwegelin wurde nach einem Streit von einer Mitinsassin als Hexe denunziert.
In Kempten vor dem Gericht des Fürststifts wurde ihr der Prozess gemacht, der mit einem Todesurteil endete. Dieses Urteil wurde jedoch nicht vollstreckt: Die »letzte Hexe Deutschlands« starb 1781 im Kemptener Gefängnis. Von den Gebäuden der ehemals großen Burganlage Langenegg blieb nur die Ruine des Wohnturms erhalten, der vor einigen Jahren in seinem Bestand baulich gesichert wurde. Er ist nun als Zeuge aus dem Mittelalter ein beliebtes Ausflugsziel im Oberallgäu.
Besonderheiten auf einen Blick
_ Vor etwa 750 Jahren, ca. 1250, als großer, quadratischer Wohnturm
aus urtümlich anmutenden Nagelfluhbrocken erbaut.
_ Drei Familien diente die Burg als Stammsitz und Herrschaftsmittelpunkt.
_ Im 18. Jahrhundert umgebaut zum stiftskemptischen Zucht- und Armenhaus.
_ Die »letzte Hexe Deutschlands« ein 1775 überregional bekannt gewordener
Prozess nahm hier seinen Ausgang.
Zugang
_ auf der B 19 Kempten/Sonthofen bis etwa 2 km südlich der Ausfahrt Martinszell
_ dort links auf die Abzweigung nach Sondert
_ dann über Wolfen bis zum Fuß des Burghügels
_ von dort die letzten 200 m zu Fuß
_ die Burg ist jederzeit von außen zu besichtigen
_ eine Innenbesichtigung des Turms muss mit der Gemeinde abgestimmt werden