Umrüstung auf Artillerieverteidigung
Im Zuge dieser heftigen Auseinandersetzung rüsteten die Pappenheimer die Burg nach 1482 in bescheidenem Rahmen auf Artillerieverteidigung um. 1508 erhielten die Rothensteiner schließlich ihre Stammburg zurück, verkauften sie aber sechs Jahres später an die Pappenheimer, die sie erneut ausbauten. 1646, im Dreißigjährigen Krieg, diente das Burgschloss dem schwedischen Marschall Wrangel monatelang als Quartier, bevor es 1692 von der Fürstabtei Kempten direkt übernommen wurde.
Die mit der Säkularisation verbundene Annexion 1803 durch den Bayerischen Staat führte auch hier zur Vernachlässigung des Baues, der am 19. März 1873 infolge eines Erdrutsches an der Nordseite zusammen stürzte. Die verbleibenden Mauern wurden 1984/85 vom Bauhof der Gemeinde saniert.
Aufbau der Burg
Die Burg steht auf einem schmalen, steil abfallenden Hügelsporn, den ein ca. 15 m breiter Halsgraben von der südlich angrenzenden Vorburg abtrennt. Von der einst gleichfalls grabenbewehrten Vorburg samt deren Bauhof (= Wirtschaftshof) zeugen heute aufgrund der modernen Überbauung nur noch wenige Mauerfragmente.
Das Mauerwerk der Hauptburg zeigt große Nagelfluhquader, die noch ohne Steinzange gehoben wurden, und entstammt dem späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert. Unbekannt ist die Position der Schlosskapelle, in der 1660 und danach noch immer Hl. Messen gelesen wurden. Entgegen aller Behauptungen war Rothenstein nie eine Wasserburg.
Besonderheiten auf einen Blick
_ Auf dieser ehemals stolzen Burg saßen spätestens im 13. Jahrhundert
die einst begüterten Herren von Rothenstein als Dienstmannen des
Fürstbistums Kempten.
_ Entgegen aller Behauptungen war Rothenstein nie eine Wasserburg.
Wegbeschreibung
Vom Ortskern Bad Grönenbach
Vom Ortskern aus mit dem PKW Richtung Legau fahren. In Rothenstein (nach ca. 2 km) auf dem ausgewiesenen Parkplatz das Auto abstellen. Hier können Sie den Schildern folgen.
Gehzeit ca. 10 Minuten