Burgenregion Allgäu

Burg Sulzberg


… das Schloss Sulzberg genant Sigmundsrue … (Urkunde vor 1493)

 

Während der Ort »Sulceberch« bereits im Jahr 1059 erwähnt wird, erscheinen die Herren von Sulzberg erstmals 1176 urkundlich. Ihre Burg nahm lediglich die östliche Hälfte des Burgplateaus ein und bestand aus einem quadratischen dreigeschossigen Wohnturm von ca. 8m Seitenlänge und einem sich östlich anschließenden ummauerten Burghof.

 

Diese Gründungsburg besaß eine Größe von ca. 24×12m und wurde von der westlich vorgelagerten Hauptburg durch einen Halsgraben getrennt. Noch im Verlauf des 12. Jh. erhöhte man diesen Turm und verstärkte man die Ringmauer im Torbereich.

Die wachsende gesellschaftliche Bedeutung

Die wachsende gesellschaftliche Bedeutung der Herren von Sulzberg zeigt sich in ihrer seit 1237 nachweisbaren Berufung zu Schenken des Kemptener Fürstabtes. Dieser Machtzuwachs manifestierte sich Ende des 13. Jahrhunderts auch architektonisch in einem Ausbau der Burg: Nun erweitere man die Hauptburg um die westliche Plateauhälfte, indem man den Halsgraben verfüllte und frontseitig, d.h. nach Westen, einen mächtigen Bergfried errichtete.

 

Eine neue grabenbewehrte Ringmauer umfriedete den Ausbau, wobei sich an die Innenseite der nördlichen Umfassungsmauer ein unterkellertes Gebäude lehnte. Im neuen Burghof wurde eine Filterzisterne installiert. Ein Filtrierkörper aus Kies und Sand reinigte das zugeleitete Regenwasser, das sich in einem trocken gemauerten Schöpfschacht sammelte.

 

Verwandlung der Burg in ein wehrhaftes Burgschloss

Die Vorburg wurde weiter nach Westen verschoben. Als Konrad von Sulzberg 1358 ohne männliche Nachkommen starb, vererbte er Burg und Herrschaft an seinen Schwiegersohn Marquard von Schellenberg, dessen Familie Sulzberg bis 1525 hielt. Sie verwandelte die Burg zwischen 1480 und 1485 in ein wehrhaftes Burgschloss, indem man an den älteren Turm ein großes Wohngebäude anbaute und das unterkellerte Gebäude an der Nordseite aufstockte.

 

Für die notwendige Wehrhaftigkeit sorgte eine umlaufende Zwingermauer mit mehreren Artillerierondellen. Das stattliche Burgschloss trug zu Ehren von Herzog Sigismund von Österreich fortan den neuen Namen „Schloß Sigmundsruh“. 1525 ging die Burg an Friedrich von Freyberg-Eisenberg, der sie bereits ein Jahr später an den Kemptener Fürstabt Sebastian von Breitenstein verkaufte. Bis 1642 saßen nun fürstäbtliche Vögte auf der Burg.

 

Spuren der Zerstörung

Brand- und Planierungsspuren belegen Zerstörungen in den Bauernkriegen 1525 sowie im 30-jährigen Krieg. Folglich wurde die Anlage 1648 aufgelassen. Heute ist die mittlerweile umfassend sanierte Burgruine nur im Außenbereich frei zugänglich, das Burginnere samt dem Museum im bewirtschafteten Bergfried sind an Sonn- und Feiertagen nachmittags von 13:30 - 16:30 geöffnet (Mai-Okt.).

 

Die Position des zugehörigen, obligaten Wirtschaftshofes („Bauhof“) hat sich in dem unterhalb der Burg gelegenen Bauernhof bis heute erhalten.

 

Die sehenswerte örtliche Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit trägt an ihren Turmecken Buckelquader. Sie wurde parallel zur Burg um 1480 durch Marquard von Schellenberg umgestaltet, der den spätgotischen, heute in der nördlichen Seitenkapelle untergebrachten Flügelaltar stiftete.

 

Zugang

_ von A 980 Kempten-Isny/Wangen Abfahrt Durach/Sulzberg
_ in Ortsmitte Sulzberg Richtung Martinszell bis zum Alten Sportplatz
_ dort Parkmöglichkeit
_ die Burgruine ist ganztägig kostenfrei zu besichtigen (Außenbereich)

_ das Burginnere samt Museum mit Bewirtung (Kaffee und Kuchen) ist an Sonn- und            Feiertage von Mai - Okt jeweils von 13:30 bis 16:30 geöffnet.

Wegbeschreibung

Burgweg-Rundweg

Von der Ortsmitte am Gasthof Hirsch vorbei in die Dorfstraße in Richtung Martinszell einbiegen; nach kurzem Wegestück auf der Martinszeller Straße besteht die Möglichkeit zu Fuß nach links in den Burgweg leicht bergauf, halblinks durch die Schellenbergstraße zur Burgruine Sulzberg zu gehen.

Mit dem Auto 

Oder Sie fahren mit dem PKW zur Parkmöglichkeit in die Martinszeller Straße und gehen von dort aus den schmalen Fußweg zur Schellenbergsraße direkt zur Burgruine Sulzberg. (ca. 10 Minuten)

Rückweg nach Sulzberg 

Entweder auf der Nordseite des Burgberges wie Hinweg oder auf der Südseite des Burgberges, vor dem Schlossbauer-Anwesen links vorbei zurück nach Sulzberg zur Ortsmitte.

Burgbelebung auf der Burgruine Sulzberg

Ritterabenteuer für die ganze Familie

 

Die Burgruine Sulzberg kehrt zurück in eine längst vergangene Zeit.

 

Schon seit vielen Jahren steht sie da, die Burg Sulzberg. Ca. 1100 erbaut und über viele Jahre erweitert und vergrößert, um ab dem Jahr 1648 immer mehr ihrem Verfall überlassen zu werden. Wären da nicht die Mitglieder der Burgfreunde Sulzberg e.V, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Burgruine nicht ihrem Verfall zu überlassen stattdessen mit Leben zu erfüllen.

 

Jedes Jahr im Sommer findet das Ritterabenteuer auf der Burgruine Sulzberg statt. Mit Armbrustschießen, Lanzenstechen, am Lagerfeuer sitzen, tollen Geschichten lauschen und vieles mehr. Jedes Kind wird zum Ritter geschlagen und alle erhalten eine Ritterurkunde. Ein besonderes Highlight ist das Lagerfeuer, an dem jeder seine eigene Wurst am Spieß grillen kann.  Getränke, Grillwürste und Semmel können auf der Burg erworben werden.

 

Für die Eltern gibt es außerdem Kaffee und Kuchen und das Burgmuseum ist auch geöffnet.

 

mehr hierzu

MEHR ZUM STANDORT
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BURGMUSEUM SULZBERG
Jeden Sonn- und Feiertag von
1. Mai bis 31. Oktober
13:30 Uhr bis 16:30 Uhr
(bei schlechter Witterung bleibt die Burg geschlossen)

 

Kosten Eintritt ab 01.05.22:
2,50 € - Erw. + Jugendliche
2,00 € - Erw. + Jugendliche m. Allgäu-Walser-Card
0,00 € - Kinder bis einschl. 14 Jahre



RITTERABENTEUER FÜR 
DIE GANZE FAMILIE

 

DER BURGENFÜHRER DER BURGENREGION ALLGÄU 
Ausführliche Informationen in

bildhafter und textlicher Form,

sowie viele Tipps finden Sie in

dem Burgenführer der

Burgenregion Allgäu.

Weitere Burgenführer-Infos